Private Altersvorsorge: Auf den richtigen Inhalt kommt es an!
mehr...Grundsätzliches zum Thema Versicherungen
Versicherungen – jeder hat sie, viele schimpfen über sie, aber braucht man sie wirklich? Rein rechnerisch eine berechtigte Frage, denn schließlich kalkulieren die Gesellschaften in ihre Tarife auch Kosten und Gewinnaufschlag mit ein. Vor diesem Hintergrund kann sich eine Versicherung rein rechnerisch eigentlich nicht lohnen. Da bestimmte Risiken aber nur durch eine Versicherungslösung kalkulierbar werden, sind Versicherungen in manchen Bereichen trotz Kosten und Gewinnspanne unverzichtbar.
Eine Versicherung bezeichnet das Grundprinzip der gemeinsamen Risikoübernahme für die Schadensfälle Einzelner aus der Versichertengemeinschaft, dem so genannten Kollektiv. Viele zahlen einen Geldbetrag (=Versicherungsprämie) an eine Kapitalsammelstelle (=Versicherungsgesellschaft), um im Schadensfall von dieser Kapitalsammelstelle einen finanziellen Ausgleich zu erhalten. Dadurch wird das Risiko für den Einzelnen des Kollektivs kalkulierbar.
Da für die Verwaltung bei der Versicherungsgesellschaft Kosten anfallen und die Gesellschaft zudem noch einen Gewinnaufschlag in die Prämie mit einrechnet, legt man als Einzelner rein rechnerisch drauf. Daher sollte man sich zunächst die Frage stellen, welche Versicherungen trotz Kosten und Gewinnaufschlag sinnvoll sein können. Hierfür gilt folgendes Prinzip: Je teurer der potentielle Schaden und je geringer die Eintrittswahrscheinlichkeit, desto sinnvoller ist eine Absicherung!
Zwei Beispiele sollen diese theoretischen Überlegungen verdeutlichen. Schauen wir uns zunächst die private Haftpflichtversicherung an. Zur Vereinfachung nehmen wir an, die Jahresprämie für jeden Versicherten würde bei 50 Euro liegen. Kleinere Haftpflichtschäden (z. B. die Brille, auf die man sich draufgesetzt hat) bleiben in der Betrachtung unberücksichtigt – im Fokus stehen die wirklich großen Schäden. Solche, die bei Eintritt die finanzielle Existenz bedrohen würden. Bei der Haftpflichtversicherung sind dies häufig Schadensfälle mit Personenschäden, aus denen eine lebenslange Zahlung an den Geschädigten resultieren kann. Zum Glück sind diese Fälle selten – aber sie treten auf. Wenn ich als Einzelner die Prämie von 50 Euro 20 Jahre lang an die Seite gelegt hätte, würden bei einem Zinssatz von durchschnittlich drei Prozent knapp 1.400 Euro zur Verfügung stehen. Bei einem Schaden von mehreren 100.000 Euro oder einer jahrzehntelangen Ausgleichszahlung aufgrund verminderter Erwerbstätigkeit ein Tropfen aus dem heißen Stein. Durch das Versicherungsprinzip wird der Schaden kalkulierbar, da sich das Einzelrisiko auf viele Schultern verteilt. Selbst bei einem Schaden in Millionenhöhe ist die finanzielle Existenz des Versicherten nicht gefährdet. Übrigens: Bei einer Haftpflichtversicherung sollte die Versicherungssumme mindestens fünf Millionen Euro betragen. Dies ist eins von vier Hauptkriterien, die eine gute Haftpflichtpolice ausmacht.
Im zweiten Beispiel schauen wir uns eine Handy-Versicherung an. Für 50 Euro Jahresbeitrag wird das geliebte Telefon bei Sturz-, Wasser- oder Stoßschäden ersetzt – und das weltweit und ohne Selbstbeteiligung! Ganz ehrlich: Diese Police sollte man sich sparen oder zumindest sehr weit hinten anstellen, denn eines ist sicher: Rechnen können die Versicherungsgesellschaften! Denn auch hier werden natürlich Kosten und Gewinnaufschlag eingerechnet. Fällt das Handy ins Wasserglas, ist dies mit Sicherheit sehr ärgerlich, gefährdet aber nicht die finanzielle Existenz.
Zurück zum eingangs genannten Prinzip: Je größer das Risiko und je geringer die Eintrittswahrscheinlichkeit, desto sinnvoller ist eine Versicherungslösung! Man spricht in diesem Zusammenhang auch von dem GAU-Prinzip, dem Größten Anzunehmenden Unfall. Unter Beachtung dieses Prinzips kann man sein Budget sinnvoll und zielgerichtet für die Absicherung einsetzen.
Auf Wunsch helfe ich Ihnen gerne bei der Planung zum Einsatz Ihres vorhandenen Budgets. Dazu gehört natürlich auch die Überprüfung der vorhandenen Policen auf mögliche Lücken oder Überversicherung. Das Ergebnis ist häufig ein besserer Schutz bei gleichem Budget, vielfach lassen sich unterm Strich aber auch Einsparungen realisieren. Wie auch immer das Resultat aussehen wird, schlechter wird es mit Sicherheit nicht werden!